Österreich und Bayern rüsten sich gegen Strom-Blackouts

Quelle: Kurrier.at


Bayern befürchtet, dass mit der bevorstehenden Schließung von AKW die Gefahr von Stromausfällen steigt. Österreich will aushelfen. Schon im kommenden Jahr wird das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Bayern endgültig vom Netz genommen, 2017 wird das Atomkraftwerk Remmingen abgeschaltet. Gleichzeitig steigt die Stromerzeugung in Fotovoltaikanlagen weiter kräftig an – allerdings nur dann, wenn die Sonne scheint. Der Freistaat Bayern befürchtet daher, zeitweise viel zu wenig Strom zu haben. Die Gefahr von Blackouts nehme drastisch zu, warnen Energieexperten.

Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner am Freitag vor der Bergkulisse des Pumpspeicherkraftwerks Kaprun eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Strombereich unterzeichnet.

 

Mit den derzeitigen Regeln im liberalisierten Energiemarkt ist es aber nicht möglich, dass Bayern einen Teil der Erzeugung der Pumpsspeicher und die notwendigen Leistungskapazitäten fix für sich reserviere.

 

Wichtig für die funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei aber auch die Fertigstellung der 380-KV-Leitung in Salzburg.

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Kommentare: 1
  • #1

    Plötzlich Blackout! (Freitag, 05 September 2014 21:16)

    Es ist sehr erfreulich, wenn hier über System(National)grenzen hinaus gedacht und Synergien genutzt werden! Aber es ist einmal mehr ein Beispiel dafür, dass die Maßnahmen den aktuellen Entwicklungen deutlich hinter her hinken. Eine regulatorische Änderung wird wahrscheinlich nicht so schwer herbeizuführen sein. Die fehlende 380-KV-Leitung hingegen kann nicht aus dem Erdboden gezaubert werden.

    Zum anderen wird das Thema "Blackout" - und hier wird von einer drastischen Zunahme der Gefahr gesprochen - nicht ausreichend verstanden. Der gestrige Workshop im Schloss Laudon mit fast 60 TeilnehmerInnen, vorwiegend aus der Wirtschaft, hat wieder gezeigt, dass wahrscheinlich alle bisher dargestellten Horrorszenarien noch untertrieben sind, sollte es nicht gelingen, binnen weniger Stunden die Stromversorgung wieder herzustellen.
    Insbesondere, wenn es nicht im Vorhinein gelingt, einen Großteil der Bevölkerung über die Gefahr und den damit verbundenen Auswirkungen zu informieren und zur Erhöhung der eigenen Selbsthilfefähigkeit/-wirksamkeit zu mobilisieren.

    Das europäische Stromnetz befindet sich nicht zu Letzt aufgrund der einseitigen Energiewende in Deutschland in einer massiven Umbruchphase. Wir alle wissen, dass bei großen Veränderungen immer Dinge schief gehen können, auf die man sich auch vorbereiten muss. Nur hier, wo es um unsere wichtigste Lebensader geht, scheint das niemand wirklich für notwendig zu halten. Möglicherweise ein fataler Irrtum.