Systemisches Denken für die Energiewende unverzichtbar

Gängige Solarzellen benötigen bei ihrer Herstellung teure und giftige Chemikalien. Britische Forscher haben für photovoltaische Elemente aus Cadmiumtellurid nun eine preiswerte und unschädliche Alternative gefunden. Statt eines hochgiftigen Salzes verwenden sie eines, das auch bei der Produktion von Tofu zum Einsatz kommt. Quelle: http://science.orf.at/

Laut den Forschern könnte man damit beide Probleme der üblichen Methode mit einem Schlag lösen: Das Salz ist einerseits weitgehend unschädlich für Mensch und Natur. Andererseits ist es deutlich billiger, es kostet nur ein Zehntel des giftigen Cadmiumchlorids. Zudem kann man die günstige Alternative mit einer einfachen Sprühpistole aufsprayen und muss dabei nicht einmal Schutzkleidung tragen. Diese kleine Änderung im industriellen Produktionsprozess von Dünnschichtsolarzellen könnte also die Kosten drastisch senken und die Umwelt schonen, und das, ohne an Effizienz zu verlieren.

 

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Wie diese zwei Meldungen zeigen, ist durchaus zu erwarten, dass in absehbarer Zeit die Kosten für Photovoltaik-Modulle noch deutlich sinken werden. Das ist sehr erfreulich und gleichzeitig auch bedrohlich. Denn ohne vernetztes Denken und systemischem Handeln könnte diese Entwicklung die aktuelle Lage noch drastisch verschlimmern. Wenn die sehr volatile PV-Produktion in der bisherigen Form ("produce and forget") fortgesetzt wird, werden die Systeminstabilitäten massiv zunehmen. Das Ganze könnte sehr rasch außer Kontrolle geraten. Diese Art von Produktion ist für ein Großsystem nur bedingt tauglich. Daher ist ein dezentrales „Energiezellensystem“ unverzichtbar.

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