Energieagentur warnt vor Blackout-Gefahr

Quelle: http://derstandard.at

 

Der IEA-Chefökonom sorgt sich um die wachsende Abhängigkeit von russischen Gasimporten und bedauert das Nabucco-Aus

 

Der Mangel an Leitungen und dauerhaft verfügbaren Kraftwerken macht Europas Stromversorgung unsicher, warnt der Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA). Wenn die "schwierige Situation" am europäischen Energiemarkt nicht bald gelöst werde, "wird es in einigen Jahren zu Turbulenzen kommen. Blackouts wären die Folge"

 

"Europa hat viel erneuerbare Energie, aber zu wenig zuverlässige Kraftwerke. Die Gefahr, dass die Lichter ausgehen, ist groß."

Europa müsse seinen Energiemarkt völlig umbauen. Zentrales Element dabei sei die Verstärkung der Leitungen zwischen den Nationalstaaten. Derzeit gebe es zu viele Engpässe, die den Stromaustausch und vor allem den Abtransport der Wind- und Sonnenenergie verhinderten.

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Kommentare: 1
  • #1

    Plötzlich Blackout! (Montag, 23 Juni 2014 18:36)

    Die Warnung ist durchaus berechtigt. Ob der Lösungsansatz wirklich in die Zukunft führt, darf bezweifelt werden. Das Problem ist die Kopplung von zwei ziemlich unterschiedlichen Welten - die zentralistische (fossile) Energiewelt mit der hoch volatilen dezentralen Stromerzeugung aus Sonne und Wind. Insbesondere durch großtechnische Lösungen fernab der Verbraucherzentren.

    Die Energiewende bedeutet eben weit mehr als den reinen Austausch der Primärenergie. Sie erfordert einen Kulturwandel und ein neues vernetztes Denken. Denn durch weiträumige Vernetzungen steigen wieder die Abhängigkeiten.

    Regionale Stabilität und Resilienz hingegen kann nur durch dezentrale Systeme - stärkere Verteilnetze, Speicherlösungen und eine Veränderung des Verbraucherverhaltens erzielt werden. Dazu müssen auch die Menschen aktiv eingebunden werden. Technische Lösungen werden unterstützen, aber nicht die Hauptrolle spielen. Dabei spielt auch Diversität eine wichtige Rolle - die Systemelemente müssen zu den jeweiligen regionalen Anforderungen passen.