Multiorganversagen der Gesellschaft

Quelle: mostviertel magazin

 

Blackout. Der Zivilschutzverband bereitet die Bevölkerung auf länger andauernde Stromausfälle vor, Panik soll dadurch vermieden werden

Einzige Lösung: Autarkie 
Die beste Vorbereitung beziehungsweise Lösung wäre die Autarkie des Einzelnen. Wer einen vollausgestatteten Wohnwagen zu Hause hat, hat bestimmt kein Problem, wenn es drei Tage dunkel wird. Wer einen Kachelofen  und ein wenig Holz zu Hause hat, wird es zumindest warm 
haben in dieser Zeit. Mit Vorräten und einem Gaskocher würde es auch warme Mahlzeiten geben. Einen Notkamin müsste bis dato ja eigentlich jeder Haushalt haben, meist ist er allerdings verbaut. Hinsichtlich einer Blackout-Gefahr ziemlich kontraproduktiv, dass dieser jetzt aus der verpflichtenden Bauordnung herausgefallen ist. 
Noch kann man die Photovoltaikanlagen, die bestehen, ja nicht ausschließlich für den eigenen Stromverbrauch nutzen. Ein Kippschalter könnte zukünftig eine Lösung sein.
Vorbereitung ist die beste Devise, denn welche Auswirkungen das Blackout für jeden Einzelnen und die Gesellschaft hat, kann nur theoretisiert werden. Eine gute Idee wäre, sich einfach mal zu überlegen, wie sich der tägliche Ablauf ändern würde, wenn auf einmal kein Strom mehr kommt und alle technischen Geräte nicht mehr funktionieren. Veronika Gmeiner, Akutteam NÖ: „Zum einen rücken die Menschen näher zusammen und helfen sich gegenseitig. Zum anderen besteht auch ein Ausnahmezustand, in dem Diebstähle, Einbrüche und Plünderungen zu erwarten sind.“ 

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Kommentare: 4
  • #1

    Plötzlich Blackout! (Sonntag, 09 März 2014 22:00)

    Die beste Lösung ist nicht die Autarkie des Einzelnen, sondern die Senkung der Abhängigkeiten und die kleinstrukturelle Organisation. Es macht wenig Sinn, wenn jeder nur auf sich schaut.

    Das Beispiel mit dem Wohnwagen ist sehr gut - bereiten Sie sich auf einen zweiwöchigen Wohnwagenurlaub abseits der Zivilisation vor, dann sind Sie auch für ein Blackout sehr gut gerüstet. Aber vielleicht können Sie das gemeinsam mit anderen in Ihrer Umgebung machen - dann muss nicht jeder alles haben.

  • #2

    Markus (Donnerstag, 20 März 2014 11:04)

    Der Lösungsansatz der kleinstrukturierten Organisation ist richtig, aber wenn man den Gedanken weiter denkt, bleibt nur die Autarkie.
    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherheit.

  • #3

    Plötzlich Blackout! (Donnerstag, 20 März 2014 11:27)

    Die Frage ist auch, wie man Autarkie definiert. Ich nehme mal Wikipedia zur Hilfe:

    Autarkie (von griechisch αὐτάρκεια autárkeia‚ Selbstgenügsamkeit, Selbstständigkeit‘) im allgemeinen Sinne bedeutet, dass Organisationseinheiten oder Ökosysteme alles, was sie ver- oder gebrauchen, aus eigenen Ressourcen selbst erzeugen oder herstellen. Selbstversorgung muss im Gegensatz zur Autarkie nicht alles zur Lebenserhaltung aus eigenen Ressourcen bereitstellen.

    Autarke Systeme sind u. a. wirtschaftliche Einheiten (Volkswirtschaften, Wirtschaftsregionen, Haushalte), die sich ausschließlich mit eigenen wirtschaftlichen Gütern (Lebensmittel, Rohstoffe, Waren, Dienstleistungen, Produktionsfaktoren), Energie (Inselsystem) versorgen und von Importen unabhängig sind.

    Autarkie geht daher sehr weit - de facto eine Abnabelung vom Rest der Welt. Das kann/muss man auf einer einsamen Insel machen. Ich denke nicht, dass das notwendig und sinnvoll ist, denn dann müsste man sehr viel zivilisatorischen Fortschritt aufgeben, was nicht notwendig ist.
    Der Begriff Selbstversorgung passt da viel besser. Ich nutze weiterhin das Know-how unserer technisierten Welt, aber um nachhaltiger zu leben und weniger, um ständig dem Wachstum und Konsum hinter her zu rennen. Hier sind wir sowieso schon in der Sackgasse.

    "Ein System, das zwingend permanentes Wachstum braucht, kann nicht nachhaltig existieren, sondern führt selbst seinen eigenen Untergang herbei." Günther Ossimitz aus "Das Metanoia-Prinzip"

  • #4

    Plötzlich Blackout! (Donnerstag, 20 März 2014 11:32)

    > Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherheit.

    Ja. Aber auch hier ist es eine Frage, wie man das angeht. Von vornherein auf Konfrontation (was zwangsläufig zur Gewalt führt) oder doch besser, durch Vorsorge und Deeskalation. Was nicht heißt, dass man sich nicht dennoch auch mit dem Thema "Gewalt" auseinandersetzen muss.

    Meine Erfahrung ist, dass viele Menschen sofort bei der Bewaffnung enden, ohne einmal über Alternativen nachzudenken.

    Wenn sich nur 5% vorbereiten, dann kann man den Rest nicht mitziehen. Wenn es 50% sind, dann kann man den Rest auch eine Zeitlang über Wasser halten. Und wir reden hier ja nicht von langfristigen Ausfällen, sondern um die sinnvolle Überbrückung von 1-2 Wochen (nicht Stromausfall, sondern Versorgungsengpässe).