"Das System ist sehr dünnhäutig"

Quelle: Kleine Zeitung

 

Die gestiegene Gefahr von Strom-Blackouts könnte dazu führen, dass der Verbund doch an Österreichs größtem, aber derzeit unrentablem Kraftwerk Mellach festhält, erklärt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber.

Vor Weihnachten machten Meldungen über die wachsende Gefahr eines Blackouts die Runde.

 

ANZENGRUBER: Die Tage, an denen wir intervenieren, kurzfristig 1000 Megawatt hochfahren, um das Netz zu stabilisieren, nehmen massiv zu. Ohne Mellach gäbe es im Süden nichts mehr, was dafür zur Verfügung stünde. Und Versorgungssicherheit hat Vorrang.

Wie oft müssen Ihre Techniker heute im Vergleich zu früher eingreifen?

ANZENGRUBER: Vor drei Jahren haben wir alle paar Tage einmal eingegriffen, rund hundertmal im Jahr. Heute sind wir bei dreimal am Tag, also tausendmal im Jahr. Das geht noch, wird aber zunehmend schwieriger, weil es aufgrund zahlreicher Kraftwerksstilllegungen in Deutschland weniger Reserven gibt. Das System ist sehr dünnhäutig geworden.

 

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