Energiemarkt, total verrückt

Quelle: Format.at

 

Förderungen, die das Gegenteil bewirken, Kunden, die fremdgehen - das Stromgeschäft ist schwierig wie nie. Große Versorger treiben stromabwärts und suchen neue Ankerplätze.

Die Netzbetreiber klagen über die Gefahr einer Überlastung, vor allem, wenn an windstarken sonnigen Tagen enorme Mengen Strom erzeugt werden. Vergangenes Jahr zu Weihnachten wurde so viel Energie produziert und so wenig nachgefragt, dass es negative Strompreise gab - durch Subventionen waren selbst Minuspreise für Erzeuger von Wind- und Solarstrom ein gutes Geschäft. Irgendwie irre, das alles.

 

Experten beurteilten diese Situation auf dem Energiemarkt nicht nur als "absurd“, sondern auch als "gefährlich“.

 

Die Folge: Die Gefahr eines Zusammenbruchs des Stromversorgungsnetzes ist gestiegen. Das behauptet die neue Initiative "Plötzlich Blackout“, die unter anderem auch vom Innenministerium unterstützt wird. Denn das heimische Stromnetz sei auf massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie nicht ausgelegt, warnt der Übertragungs-Netzbetreiber APG. Man müsste viel Geld (rund 2,6 Milliarden Euro in zehn Jahren) investieren, damit das Netz die Energiewende verkraftet. Ausgebaut werden müssten etwa Leitungen nach Deutschland und Italien, weil aus diesen beiden Ländern punktuell große Mengen Wind- und Solarstrom von Anbietern, die sich nicht untereinander abstimmen, nach Österreich drängen. Durch die vielen kleinen Ökostrom-Anlagen gibt es in Deutschand mittlerweile 1,3 Millionen Energieversorger, vor zehn Jahren waren es nur 1.000.

 

Wie sehr die Stromnetze jetzt an ihre Grenzen stoßen, zeigt ein Beispiel: Mitte Oktober wurde kurzfristig so viel Strom produziert wie das 19 Atomkraftwerke tun könnten - aber nur für wenige Stunden.

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