Orkantief "Xaver" überfordert das Stromnetz

Quelle: www.welt.de

 

Der Sturm treibt die Windstrom-Produktion im Norden in die Nähe historischer Höchstwerte. Weil das die Stromleitungen überfordert, greifen die Netzbetreiber zu besonderen Sicherheitsmaßnahmen.

Die deutschen Stromnetzbetreiber haben wegen des Sturmtiefs "Xaver" besondere Sicherheitsvorkehrungen ergriffen, um die Stromversorgung auch bei größeren Orkanschäden an den Leitungstrassen garantieren zu können.

 

Unter anderem wurden anstehende Wartungsarbeiten an Stromtrassen verschoben, um das sonst übliche Sicherheitsniveau von "n - 1" auf "n - 2" zu erhöhen. Nach diesem erhöhten Sicherheitsstandard kann die Stromversorgung selbst dann aufrecht erhalten werden, wenn zeitgleich zwei wichtige Betriebsmittel wie Umspannwerke, Leitungstrassen oder Kraftwerke ausfallen.

 

Diese Maßnahme erscheint angebracht, denn das Orkantief "Xaver" bedeutet gleich in doppelter Hinsicht eine Gefahr für die Stromversorgung: Zum einen kann es etwa durch umstürzende Bäume zu physischen Schäden an wichtigen Stromtrassen kommen.

 

Zum anderen sorgt die sturmbedingte Überproduktion an Windstrom in Norddeutschland dafür, dass die Übertragungsleitungen Richtung Süddeutschland an ihre Kapazitätsgrenze kommen. In einer solchen Situation wird es für die Netzbetreiber besonders schwierig, sowohl Spannung als auch Frequenz im Leitungsnetz aufrecht zu erhalten.

 

Für die Stabilität der Stromversorgung ist notwendig, dass im Wechselstromnetz eine Frequenz von 50,2 Hertz aufrecht erhalten wird. Weicht die Frequenz drei oder vier Punkte nach oben oder unten ab, werden in Umspannwerken und anderen energietechnischen Anlagen automatische Abschaltungen ausgelöst, um physische Schäden zu vermeiden. Dies kann zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung (Blackout) führen.

Kommentar

Kaum vorstellbar, welche Aufwände im Hintergrund passieren müssen, damit wir von all dem nichts bemerken und der Strom beständig fließt. Die E-Wirtschaft macht weitgehend unbemerkt einen hervorragenden Job.