Blackout in Slowenien 1

Quelle: TRUPPENDIENST - Folge 340, Ausgabe 4/2014

 

Im Februar 2014 suchten Eisregen und Überschwemmungen mit katastophalen Ausmaßen große Teile Sloweniens heim. Eine dicke Eisschicht und Überflutungen aus dem Karstgebiet verursachten in der Region Notranjska schlimmste Verwüstungen, wo viele Haushalte über eine Woche ohne Elektrizität auskommen mussten.

Durch die Eislast waren viele Bäume abgebrochen und lagen auf den Verkehrsverbindungen. Dadurch waren weite Bereiche auf den Straßen nicht erreichbar und von der Umwelt abgeschnitten. An der Beseitigung der Folgen der Naturkatastrophe beteiligten sich neben den Rettungsdiensten vor allem freiwillige Feuerwehren, Zivilschutz- und Polizeieinheiten sowie Mannschaften der Energieversorger. Die Slowenischen Streitkräfte waren mit leistungsstarken Aggregaten, Lastkraftwägen und Bulldozern in den am stärksten betroffenen Gebieten mit rund 6 000 Soldaten im Einsatz, um umgestürzte Bäume und sonstige Behinderungen zu beseitigen, die durch die Last des gewaltigen Eispanzers entstanden waren. Pivka war eine der stärker betroffenen slowenischen Gemeinden.

 

Der Eisbruch hat wegen der niedrigen Beurteilung der Bedrohungsstufe, die für diese Unglücksart in Slowenien galt, viele Gemeinden überrascht, vor allem aber auch durch den Umstand, dass er nahezu im gesamten Staatsgebiet aufgetreten und nicht wie nach bisherigen Beurteilungen auf die ansonsten betroffenen Landesteile am Übergang der Regionen Primorska und Notranjska beschränkt geblieben ist.
 
Über den Zivilschutz der Europäischen Union und durch die bilaterale Zusammenarbeit konnte Slowenien sehr schnell 172 Aggregate aufbringen, davon 83 leistungsstarke Aggregate und 89 mit geringerer Leistung, die mit Unterstützung der Stromversorgungsunternehmen an die Trafostationen angeschlossen wurden. Die Aggregat-Leihen stammten aus Österreich, Tschechien, Kroatien, Italien, Ungarn, Deutschland, Polen, Rumänien und der Slowakei. Die Vereinigten Staaten von Amerika stellten Slowenien zehn Aggregate zur Verfügung. In Logatec waren auch 130 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr aus Österreich stationiert, die sich um den Betrieb von 27 österreichischen Aggregaten kümmerten.

 

Resümee
Nur durch den Einsatz und der sofortigen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren und Einheiten der Slowenischen Streitkräfte sowie durch die Unterstützung der hilfeleistenden Staaten mit Stromaggregaten, konnte diese Naturkatastrophe bewältigt werden. Es zeigte wiederum sehr dramatisch, wie rasch eine Infrastruktur ohne Stromversorgung zusammenbrechen kann und nur durch überregionale bzw. internationale Zusammenarbeit das Schlimmste von der Bevölkerung abgewendet werden kann.

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