So gefährlich wäre ein Blackout für Berlin

Quelle: Berliner Morgenpost

 

Die Gefahr, dass in Berlin großflächig der Strom ausfällt, ist gestiegen. Doch die Stadt ist gut vorbereitet, sagen Politiker und Experten. Nur die Piraten befürchten im Ernstfall ein Chaos. 

Die Gefahr eines großflächigen Stromausfalls in Berlin ist gewachsen. Gleichzeitig sind die Sicherheitsbehörden und Stromkonzerne nach eigenen Angaben inzwischen besonders gut auf mögliche Folgen vorbereitet. Das ist das Ergebnis einer Anhörung am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

 

Die Gefahr von Ausfällen ist deutlich gestiegen, betonte Erik Landeck, Geschäftsführer bei Vattenfall. An 25 von 30 Tagen im Monat müssten die Netzbetreiber eingreifen, um Überlastungen, Engpässe oder Ausfälle zu verhindern.

 

Thomas Schäfer, Technikleiter bei Vattenfall, betonte, obwohl großflächige Zusammenbrüche des Stromnetzes nicht ausgeschlossen seien, müsse man keine Angst haben. Das Berliner Stromnetz könne wegen seiner guten Struktur in maximal acht bis zehn Stunden wiederaufgebaut werden. Wie wahrscheinlich ein Totalausfall sei, könne er aber nicht mathematisch genau sagen.

 

Nach Einschätzung des Piraten-Abgeordneten Christopher Lauer könnte ein längerer Stromausfall dramatische Folgen haben: Die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln, die Geräte für Notfall-Patienten in Krankenhäusern, der Verkehr sowie sämtliche Kommunikation über Telefone und Computer würde zusammenbrechen, so dass Todesfälle und Chaos drohten.

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Kommentare: 4
  • #1

    Plötzlich Blackout! (Montag, 02 Juni 2014)

    Leider geht nicht hervor, wie der Rest der Infrastrukturbetreiber und die Bevölkerung (neben den Sicherheitsbehörden und den Stromkonzernen) auf einen acht bis zehn Stunden dauernden Totalausfall der Stromversorgung vorbereitet sind ...

    Alleine "Die Gefahr, dass in Berlin großflächig der Strom ausfällt, ist gestiegen." und "An 25 von 30 Tagen im Monat müssten die Netzbetreiber eingreifen" sollte eine Empfehlung an die Bevölkerung, sich auf ein solches Szenario vorzubereiten, Wert sein.

  • #2

    Horst Kohlmann (Montag, 02 Juni 2014 18:20)

    Ich stimme meinem Vorredner zu, leider liest man nichts genaueres. Das wir ohne Strom aufgeschmissen sind, ist nichts Neues. Mich würde interessieren, wieviel an diesen 25 Tagen dran ist...

  • #3

    Plötzlich Blackout! (Montag, 02 Juni 2014 18:51)

    @25 Tagen
    Das je nach Übertragungsnetzbetreiber etwas unterschiedlich. Tennet hatte die letzten Jahre rund 1.000 Eingriffe, 50Hertz rund 250.

    Aber die Daten kann man hier gut abrufen: http://www.netztransparenz.de/de/Redispatch.htm
    Demnach waren heuer in Deutschland schon 1.634 Eingriffe erforderlich.

    Weiters empfehle ich http://www.50hertz.com/cps/rde/xchg/trm_de/hs.xsl/157.htm - bei §13.2 EnWG Eingriffen geht es schon richtig ins Eingemachte!

    Weiters siehe http://www.ploetzlichblackout.at/2014/01/17/angespannte-netzsituation/

  • #4

    Plötzlich Blackout! (Montag, 02 Juni 2014 18:58)

    Wenn man den Zeitraum 01.01 - 01.06. 2013 und 2014 vergleicht, dann sagt das auch etwa aus:
    2013: 791 Eingriffe, 19 Eingriff über 5 GW
    2014: 1.634 Eingriffe, 89 Eingriff über 5 GW